Fleckeby ist von Natur aus mit einer einzigartigen Vielfalt an Landschaftsformen und Lebensräumen ausgestattet. Diese wollen wir erhalten, pflegen und – wo nötig – verbessern. Der Schutz unserer Landschaft ist ein wesentlicher Beitrag zum Artenschutz, zum Grundwasserschutz, zum Klimaschutz: Zum Schutz unseres Lebens. Durch die andauernde Nutzung großer Teile der Gemeinde sind Wildbienen, Schmetterlinge und Singvögel immer weniger geworden. Manche Arten wie Kiebitz, Lerche und Rebhuhn sind bereits ganz aus unserer Landschaft verschwunden
Vor 25 Jahren hat die Gemeinde Fleckeby einen Landschaftsplan beschlossen. Leider ist er ein Vierteljahrhundert lang aus dem Bewusstsein der Kommunalpolitik entschwunden. Jetzt gilt es, die zahlreichen darin enthaltenen Ideen und Anregungen aus der Schublade zu befreien. Denn die 32 darin aufgelisteten konkreten Einzelmaßnahmen und die 6 für Ausgleichsmaßnahmen vorgeschlagenen Flächen sind heute wichtiger denn je. Dazu zählen u.a. Schutzmaßnahmen für:
- den Sumpfwald Dürwade
- Quellhügel östlich des Südrings
- verschiedene, zum Teil verlandete Kleingewässer
- das Lehmsiekmoor und seine Randbereiche
- der Holmer See
- die Niederung am Göthebyer Graben
- der – auch archäologisch bedeutende – Hügel am Tennisplatz
Die Grünen setzen sich für die Aktualisierung des Landschaftsplans ein. Die darin enthaltenen Vorschläge sollen Grundlage für Erhalt und Gestaltung von Natur und Landschaft der Gemeinde werden.
Auch wir möchten Grünstreifen: Aber anders! Um die letzten Insekten und von ihnen abhängigen Blütenpflanzen zu retten und ihnen neue Lebensräume zu schaffen, wollen wir entlang der Wirtschaftswege, an Ackerrändern und Gewässerufern nährstoff-arme, arten-reiche Blühstreifen schaffen. Vielerorts werden Blühstreifen angelegt, die häufig jedoch das Gegenteil bewirken – so bislang auch in Fleckeby. Durch die Einsaat von einjährigen Saatmischungen aus Buchweizen, Sonnenblumen, Phacelia, Seradella, Lupine, Saatwicke oder Malve wird der Boden mit Nährstoffen angereichert. Die Hungerkünstler haben dort keine Chance. Allerweltsarten wie der Kohlweißling vermehren sich in Massen. Das Widderchen sucht vergeblich nach Witwenblumen, Tauben-Skabiosen und Disteln.
Und natürlich können wir auch in unseren Hausgärten Flächen für den Artenschutz bereitstellen!
Vor allem aber setzen wir uns für die Wiedervernässung der Talauen und Moore ein. Große Flächen der Gemeinde – vor allem die Talniederungen der Osterbek und der Hüttener Au – sind von Natur aus feucht oder nass. Hier sind über Jahrhunderte mehrere Meter hohe Moore gewachsen, die gewaltige Mengen an Klima-schädlichem CO2 gespeichert haben. Durch Kultivierung wurden sie trocken gelegt und werden heute als Weiden, Wiesen oder Maisäcker genutzt. Jetzt entweichen hier bis zu 30 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Hektar und Jahr in die Atmosphäre. Zugleich senkt sich die Oberfläche – bis unter den Normalwasserstand der Schlei – ab.
In Fleckeby sind mehr als 400 ha und damit ein Drittel der Gemeindefläche betroffen. Jeder Hektar, der wieder vernässt wird, kann zukünftig jährlich bis zu 1 Tonne CO2 speichern. Bundesweit gibt es Förderprogramme, um diesen Wandel vom Klimaschaden zum Klimanutzen zu fördern. Fleckeby kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten.
Deswegen: Lasst uns gemeinsam Fleckeby grüner, vielfältiger, artenreicher und klimafreundlicher machen!
Manuela Schramm
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